Ein ehrlicher Blick auf die Work-Life-Balance

Ein Mann navigiert zwischen Anforderungen und Herausforderungen, symbolisiert durch auf Linien balancierende Punkte.

Ich liebe meine Arbeit! Das habe ich schon immer gesagt – und es ist wahr. Als ich ab 2011 beruflich zwischen den USA und China pendelte, dachte ich, dass genau dieser Jet-Set-Lifestyle der ultimative Karrierehöhepunkt sei. Damals war ich oft im Flugzeug, wohnte in Hotels und hatte das Gefühl, dass mir die Welt zu Füssen liegt. Doch nach ein paar Jahren – und unzähligen Nächten ohne wirkliches Zuhause – wusste ich, dass das nicht alles sein kann.

Als meine Frau und ich uns entschieden haben, eine Familie zu gründen, war klar, dass ich eine Aufgabe will, die familienverträglich ist.

Der Wendepunkt

2016 hat für mich ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Ich kam zu kohler + partner, mit dem Ziel, langfristig mehr Verantwortung zu übernehmen. Seit 2018 bin ich nicht mehr nur Mitarbeiter, sondern Partner und Mitglied der Geschäftsleitung. Heute arbeiten meine Frau, eine engagierte Chefärztin, und ich beide in einem 80%-Pensum. Jede Woche haben wir je einen Familientag. Was so perfekt klingt, ist definitiv fordernd – und manchmal echt chaotisch. Aber genau diese Herausforderung hat meine Lebens- und Arbeitseinstellung nachhaltig geprägt.

Das Leben als Vater und Führungskraft

Der Alltag mit zwei Kindern (4 und 7 Jahre) ist alles andere als langweilig. Unsere Tage beginnen mit Kita, Schule und dem Jonglieren von Abendterminen, Arztbesuchen und Hausarbeit. Meine Frau und ich teilen uns alles 50/50 – auch die Hausarbeit. Ich weiss, dass dieses Modell in meinem Umfeld nicht die Regel ist. Viele Väter mit einem 80%-Pensum nutzen den Familientag eher für Freizeitaktivitäten, während ihre Partnerinnen den Hauptteil der Familienarbeit übernehmen. Bei uns ist das anders – und es funktioniert.

Unsere Mitarbeitenden wissen, dass Flexibilität kein Lippenbekenntnis ist.

Jürg Widmer | Experte Personalgewinnung, Partner | kohler + partner

Bei k+p leben wir, was wir empfehlen

Das passende Beispiel dafür bin ich selbst. Unsere Mitarbeitenden wissen, dass Flexibilität kein Lippenbekenntnis ist. Es geht um Verlässlichkeit und Planbarkeit. Ohne eine entsprechende Unternehmenskultur sind solche Arbeitsmodelle nicht möglich. Zusammen mit Sandra Kohler haben wir bei kohler + partner Rahmenbedingungen geschaffen, die Flexibilität und eine echte Work-Life-Balance ermöglichen. Dabei geht es nicht nur darum, die Mitarbeiter:innen zufriedenzustellen, sondern auch Arbeitsplätze zu schaffen, die langfristig tragfähig sind.

Vertrauen und Delegation

Eine der wichtigsten Lektionen, die ich bei k+p gelernt habe, ist die Bedeutung von Vertrauen und Delegation in der Führung. Ich stelle bewusst Menschen ein, die in ihren Aufgabenbereichen besser geeignet sind als ich, begleite sie und freue mich über ihre Erfolge. Das bedeutet nicht, dass ich mich zurücklehne. Es bedeutet, dass ich Prioritäten setze, Verantwortung übergebe und darauf vertraue, dass mein Team die richtigen Entscheidungen trifft. Weil aber nicht immer alles glattläuft, tauschen wir uns auch darüber regelmässig und offen aus. Wir feiern nicht nur Erfolge, sondern lernen auch aus unseren Fehlern – und das in einer Atmosphäre, die den Teamgeist stärkt.

Die Motivation: Menschen!

Nach fast zehn Jahren bei k+p ist das immer noch der Treiber: Kund:innen verstehen, Bewerber:innen begleiten, Unternehmen dabei unterstützen, die richtigen Talente zu finden. Das ist es, was mich motiviert. Gleichzeitig inspirieren mich die Einblicke in unterschiedlichste Branchen und Werdegänge, besonders bei KMU und Hidden Champions. Eine grosse Aufgabe in den letzten Jahren war die Nachfolgeregelung bei kohler + partner. Dass ich Bernhard Kohler, den Vater meiner Geschäftsleitungskollegin, als Partner ablösen konnte, ist für mich etwas ganz Besonderes. Es war ein Prozess, der auf Transparenz, Vertrauen und einer gemeinsamen Werthaltung basierte.

Bewusst mit Belastungen umgehen

Die Balance zwischen Job und Privatleben ist für mich keine Phrase, sondern eine Haltung. Mein Team und ich haben uns weitergebildet, um unsere Selbstmanagementkompetenzen auszubauen. Ich plane Meetings mit Kunden so, dass sie realistisch sind, und ich habe gelernt, auch mal «Nein» zu sagen, wenn eine Zusammenarbeit nicht passt. Diese Herangehensweise spiegelt sich in meinem Führungsstil wider. Ich achte darauf, meine Mitarbeitenden stärkenorientiert einzusetzen und ihnen Raum für Wachstum zu geben. Gleichzeitig ermöglicht uns der unspezifische virtuelle Austausch, wie eine spontane Kaffeepause, Ideen zu entwickeln und den Teamzusammenhalt zu stärken.

Warum ich meinen Job wirklich liebe

Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, bin ich stolz auf das, was wir bei kohler + partner erreicht haben. Ich liebe es, Menschen zusammenzubringen, neue Arbeitswelten zu gestalten und Entscheidungen zu treffen, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch menschlich Sinn ergeben. Und wenn es mal zu viel wird? – Dann erinnere ich mich an mein altes Hobby, das «Gümele», allein in den Bergen auf dem Rennrad. Ich liebe Wälder, Bäche, Nebel und die blaue Stunde. Vielleicht ist genau die Ruhe, die ich dort finde, der Schlüssel zu allem.

Noch mehr Einblicke?

Wie wir bei k+p Work-Life-Balance konkret leben, lesen Sie auch in folgenden Blogposts:

Meine Empfehlungen lebe ich als Vater und Unternehmer. Das erweitert meine Expertise im Recruiting – zu Ihrem Vorteil.

Jürg Widmer

Jürg Widmer