Die 9 häufigsten Fehler im Active Sourcing

Illustration einer Person, die durch ein Fernglas schaut, vor einem abstrakten, farbenfrohen Hintergrund

Stelle frei, Inserat schalten, warten, Tee trinken? In Zeiten des Fachkräftemangels braucht es definitiv mehr, um im Rennen um Talente mit vorne dabei zu sein. Wir verraten, welcher Weg sicher ins Ziel und im Idealfall aufs Podest führt.

Es ist wie im Fussball: Die besten Chancen auf einen Sieg hat jenes Team, das punkto Taktik, Technik und Fitness während 90 Minuten die Nase vorne hat und den Ball dorthin manövriert, wo er hingehört. «Klar, dass bei einem Goal immer auch ein Quäntchen Glück im Spiel ist», sagt Joël Schöpfer lachend, der sich bei kohler + partner auf die Talentsuche spezialisiert hat und ein bekennender Sportfan ist.

Ob auf dem grünen Rasen oder beim Recruiting – ohne die richtige Strategie, Ausdauer und Passion bleibt der Erfolg aus. Doch wie gelingt es, in Zeiten des Fachkräftemangels offene Stellen innert nützlicher Frist mit qualifizierten, motivierten Angestellten zu besetzen? Hier kommt das sogenannte Active Sourcing ins Spiel. «Mit einer gezielten Suche und persönlichen Anschriften können Unternehmen nicht nur effizienter passende Fachkräfte finden, sondern auch die Qualität ihrer Bewerber:innenpools verbessern», weiss Joël Schöpfer aus Erfahrung.

Den Aktionsradius erweitern

Laut einer LinkedIn-Umfrage sind zwischen 40 und 48 Prozent der Arbeitnehmenden nicht aktiv auf Stellensuche, aber offen für neue, attraktive Jobangebote. Eine ideale Ausgangslage für Active Sourcing: Gerade mit solchen Personen lässt sich ein Netzwerk aufbauen, das bei einer Stellenvakanz gute Dienste leistet.

Doch wie auf dem Fussballfeld, stellt sich Erfolg nicht von heute auf morgen ein; Active Sourcing braucht Zeit, Expertise und kontinuierlich Anpassungen. «Es geht darum, verschiedene Ansätze zu testen, um herauszufinden, welche Strategien und Methoden am effektivsten sind und laufend neue Erfahrungen zu sammeln», sagt Joël Schöpfer. Und doch gibt es einige Basics, die es in jedem Stadium zu beachten gilt.

Hier neun Fehler, die beim Active Sourcing à tout prix zu vermeiden sind:

1. Fehlendes Wissen zur offenen Position

Beim Anforderungsprofil lohnt es sich, genau hinzusehen: Welche Aus- und Weiterbildungen, welche Fähigkeiten und Berufserfahrungen werden vorausgesetzt? Was darf im Portfolio der neuen Fachkraft unter keinen Umständen fehlen? Wird hier zu wenig Zeit investiert oder ist die Zielgruppenanalyse ungenügend, verlaufen die Bemühungen im Sand: Es werden von Anfang an unpassende Profile gesucht und die Chance für eine optimale Besetzung sinkt.

2. Falsche oder zu wenig Plattformen

Die wichtigste und grösste Plattform im Recruiting ist LinkedIn, doch es wäre zu kurz gedacht, Active Sourcing darauf zu beschränken. Je nach Branche und Qualifikation ergibt es durchaus Sinn, in weiteren Netzwerken aktiv zu sein wie Xing, GitHub, Stack Overflow oder Talentwunder. Eine breite Nutzung von Netzwerken und Plattformen erhöht die Chancen, passende Bewerber:innen zu finden. Doch Achtung: Auch Offline-Kanäle können manchmal eine gute Option sein.

3. Mangelnde Schulung oder Ausbildung

Was heute gilt, ist morgen unter Umständen schon kalter Kaffee. Regelmässige Trainings und Weiterbildungen verbessern die Fähigkeiten und Techniken von Recruiting-Profis im Active Sourcing. Wer nicht mit der rasanten Entwicklung der jeweiligen Plattformen mitgeht und sein Wissen à jour hält, bleibt schnell einmal auf der Strecke.

4. Unpersönlich kommunizieren

Beim Kontakt mit potenziellen Mitarbeitenden gilt «Klasse statt Masse». Standardisierte, unpersönliche Nachrichten öffnen keine Türen. Zielführender ist es, auf die Interessen und Qualifikationen des Gegenübers einzugehen. Wieso könnte der Job für die Person interessant, wieso ein Neustart in einem anderen Unternehmen lohnend sein? Hier gilt es, die richtigen Argumente zusammenzutragen und nach passgenauen Formulierungen zu suchen. Korrekte Rechtschreibung und die direkte Ansprache mit Vor- oder Nachname sollten eine Selbstverständlichkeit sein.

5. Zu lange nicht reagieren

Die Uhr tickt, das geht beim Active Sourcing oft vergessen. Wer zu viel Zeit verstreichen lässt, um einer angeschriebenen Person auf ihre Fragen zu antworten, setzt viel aufs Spiel. Hier können klare Strukturen in den Prozessen Gegensteuer geben.

6. Ungeduld und fehlendes Follow-up

Nicht alle angeschriebenen Personen antworten subito. Ein Reminder macht in den meisten Fällen Sinn: Er bezeugt das anhaltende Interesse eine:r Recruiter:in am Gegenüber und führt im besten Fall dazu, dass diese Person sich nochmals mit dem Angebot auseinandersetzt. Ebenso wichtig ist es, mit Interessent:innen, bei denen es mit einer Anstellung nicht klappt, in Kontakt zu bleiben. Zum Beispiel mittels Vernetzung über LinkedIn oder mit einer erneuten Kontaktaufnahme bei einer ähnlichen Stelle.

7. Den Überblick verlieren

Im Active-Sourcing-Prozess ist es wichtig, Strukturen zu schaffen und die Aktivitäten zu dokumentieren, zumal schnell einmal hunderte von Nachrichten im Umlauf sind und der Überblick verloren geht. Eine weitere Empfehlung: Pro Stelle und Active-Sourcing-Runde sollten nicht mehr als 25 Personen gleichzeitig angeschrieben werden.

8. Fehlendes Tracking und Reporting

Diese Aufgabe geht oft vergessen, ist aber das A und O für Optimierungs-Massnahmen: Zahlen und Daten sollten kontinuierlich erhoben und analysiert werden. Sie zeigen, wie erfolgreich die bisherigen Sourcing-Aktivitäten waren und wo strategische Anpassungen notwendig sind.

9. Schlechtes Employer Branding

Informationen zu einem Unternehmen finden sich vielerorts: beim Recruiter:innen-Profil, auf der Karriereseite oder bei Vergleichsportalen, um nur einige zu nennen. Hier lohnt sich ein gründlicher Check: Ungenügende Informationen oder schlechte Bewertungen schmälern die Chancen, dass sich potenzielle Bewerber:innen für einen Job interessieren oder auf eine Anfrage antworten. Umgekehrt gilt: Ein starkes Employer Branding, das die Kultur und Vorteile des Unternehmens hervorhebt, zieht talentierte Fachkräfte an. Ein besonderes Augenmerk gilt auch Inhalt und Ästhetik: Stelleninserate sollten attraktiv und informativ, Webseiten aktuell und professionell sein.

Möchten Sie Ihre Arbeitgeberattraktivität steigern und Diversität fördern? Erfahren Sie, wie Unternehmen mit glaubwürdigem Employer Branding im Spiel bleiben.

Support holen

Wollen Sie die Vorteile von Active Sourcing für die Besetzung Ihrer offenen Stellen nutzen, haben aber keine Zeit, um sich vertieft mit dem Thema zu beschäftigen? Dann kontaktieren Sie uns. Active Sourcing bieten wir Ihnen gerne als Bestandteil eines Mandates innerhalb der Personalgewinnung an.

Überlassen Sie bei der Suche nach Talenten nichts dem Zufall! Ich begleite Sie beim Active-Sourcing-Prozess vom Start bis ins Ziel.

Joël Schöpfer

Lassen Sie uns gemeinsam die richtigen Strategien für die Personalgewinnung in Ihrem Unternehmen entwickeln!

Jürg Widmer

Jürg Widmer