Gute Aussichten im Landblick

Fällt eine Schlüsselperson für längere Zeit aus, kann das erst einmal zu grosser Verunsicherung führen. Doch es kann auch eine Chance sein, grundsätzliche Fragen zu stellen, Strukturen und Prozesse zu durchleuchten und sich als Team oder Unternehmen neu aufzustellen. So geschehen im Alters- und Pflegeheim Landblick, das kohler + partner mit einer Organisationsanalyse im Orientierungsprozess begleiten durfte.

Das Alters- und Pflegeheim Landblick hält, was es verspricht: Die Aussicht an den beiden Standorten Beitenwil und Grosshöchstetten auf die Alpen, die weitläufige Landschaft und die Parkanlagen sind atemberaubend. 160 Mitarbeiter*innen und 17 Lernende kümmern sich hier um die betagten, pflegebedürftigen Bewohner*innen.

Raus aus der Krise, rein in die Analyse

Als vor einigen Monaten eine Schlüsselperson mit viel Verantwortung und Erfahrung ausfiel, standen die Zeichen erst einmal auf Alarm. Wie das Arbeitsvolumen bewältigen bei anhaltendem Fachkräftemangel? Wie den «courant normal» im Betrieb sicherstellen? Statt in blinden Aktionismus zu verfallen und alles auf die Karte «Personalgewinnung» zu setzen, haben sich der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung erst einmal für einen Marschhalt ausgesprochen.

«Verlassen Personen an Schlüsselpositionen ein Unternehmen, kann das ein guter Zeitpunkt sein, um genauer hinzusehen und eine Organisationsanalyse einzuleiten», sagt Patrizia Zwygart von kohler + partner. «Es ist eine Möglichkeit, neue Perspektiven zu entdecken, die richtigen Prioritäten im richtigen Moment zu setzen und den Dingen auf den Grund zu gehen.»

In der Geschäftsleitung hatten wir zwar viele Ideen. Doch mit der Wahl der ‹richtigen› Herangehensweise taten wir uns schwer. Die Organisationsanalyse zeigte uns neue Möglichkeiten auf, schaffte Orientierung und eine verlässliche Grundlage für strukturelle und organisatorische Neuerungen.

Markus Wälti I Geschäftsführer I Landblick AG

Innenschau und Aussensicht

Die zentrale Frage beziehungsweise das eigentliche Ziel der Organisationsanalyse kristallisierte sich rasch heraus: «Wie lassen sich Strukturen und Prozesse anpassen, um die Zusammenarbeit und die Führung zukunftsgerichtet, effizient und unter Wahrung der hohen Qualitätsstandards ausgestalten?» Gefragt war ein Blick von aussen auf das Innenleben des Betriebs.

Und genau hier kam kohler + partner ins Spiel. «Wir haben Organisationsstrukturen und Entscheidungswege unter die Lupe genommen, Interviews mit Mitarbeiter*innen aus der Pflege, Hotellerie und Administration, mit Mitgliedern der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats geführt und sie vor Ort im Tagesgeschäft begleitet», so Patrizia Zwygart. «Dadurch lernten wir den Betrieb schnell kennen und konnten uns ein umfassendes Bild vom Ist-Zustand machen.» Ebenso wichtig: Die Zusammenarbeit mit dem Projektteam, das in Workshops Ideen diskutierte und eine gemeinsame Vision für die Zusammenarbeit im Landblick erarbeitete. Eine Vision mit klarer Ansage, die wie folgt lautet:

Im Landblick…

  • arbeiten die Führungspersonen eng zusammen und setzen sich für die Interessen der Mitarbeiter*innen sowie der Gesamtorganisation ein,
  • achten wir auf Handlungsspielraum und Entfaltungsmöglichkeiten bei der Arbeitsorganisation, um die hohen Qualitätsanforderungen zu leben,
  • kommunizieren wir offen und treffen Entscheidungen transparent,
  • machen wir Arbeitsergebnisse sichtbar, indem wir einander konstruktives Feedback geben,
  • frisst die Arbeitszeiterfassung und Dienstplanung nicht wertvolle (Pflege-)Ressourcen weg.

Nach rund zweieinhalb Monaten, die die Organisationsanalyse beansprucht hat, war es an der Zeit, erste Schritte Richtung Umsetzung zu machen. Bereits können erste Früchte dieser Empfehlungen und Massnahmen geerntet werden: Der Bereich Pflege hat seine Organisationsstruktur modernisiert. «New Work», also flexiblere, zeitgemässere Arbeitsformen, lautet das Gebot der Stunde, das auf verschiedenen Ebenen greifen soll und Folgendes vorsieht:

  • Ein standortübergreifendes Pflege-Gremium leitet den Bereich Pflege.
  • Mitarbeitende in der Pflege erhalten mehr Entfaltungsmöglichkeiten und Entscheidungsspielraum und können sowohl Fach- als auch Führungskarrieren machen.
  • Attraktive und zeitgemässe Arbeitszeitmodelle werden bereichsübergreifend erarbeitet.

Ich war zuerst skeptisch, ob ihr Spezialwissen im Bereich Pflege ausreicht. kohler + partner konnte diese Zweifel ausräumen: Die neu eingeführten Massnahmen verfehlen ihre Wirkung nicht.

Armin Haymoz I Verwaltungsratspräsident I Landblick AG

Fit für die Zukunft

Von diesem Mehr an Entfaltungsmöglichkeiten und Entscheidungsspielräumen in der Pflege sollen bald auch andere Bereiche im Alters- und Pflegeheim profitieren. Patrizia Zwygart zeigt sich beeindruckt, was innerhalb weniger Monate erreicht wurde: «Der Landblick ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass eine Krise ein Ausgangspunkt für wichtige Veränderungen sein kann. Einmal mehr zeigt sich: Eine Organisationsanalyse hilft, sich neu und solide aufzustellen.» Ein Prozess, der sich auf lange Sicht auszahlt, zumal der raue Wind im Bereich Pflege auch in Zukunft zu spüren sein wird. «Beim Wettkampf um Fachkräfte werden jene Institutionen auf den besten Positionen sein, die moderne, zeitgemässe Arbeitsmodelle etabliert haben und als attraktive Arbeitgeber gelten», ist Patrizia Zwygart überzeugt.

Alters- und Pflegeheim Landblick

An idyllischer und ländlicher Lage in Beitenwil und in Grosshöchstetten bietet der Landblick Menschen ein Zuhause, die Pflege und Betreuung benötigen. Rund 160 Mitarbeitende und 17 Lernende aus Pflege und Hotellerie sowie weiteren Dienstleistungsbereichen sorgen dafür, dass es den Bewohnerinnen und Bewohnern gut geht und sie sich hier wohlfühlen. Der Betrieb ist im Jahr 2023 mit dem Berner Sozialstern ausgezeichnet worden für sein Engagement in der beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Herausforderungen.

Sie spüren, dass es Zeit ist für Veränderungen? Doch wo beginnen, wohin steuern? Ich unterstütze Sie in jeder Etappe der Transformation. Heute, morgen und übermorgen.

Patrizia Zwygart

Manchmal ist man zu nahe dran an Dingen. Es braucht ein Gegenüber, das die richtigen Fragen stellt und hilft, den gewohnten Rahmen zu sprengen. Gerne bin ich Ihr Vis-à-vis.

Sandra Kohler

Sandra Kohler